Google lokale Zugehörigkeit bekanntgeben

Seit heute ist es möglich, in den Google Webmaster Tools für jede Domain (bzw. sogar jede Subdomain) anzugeben, an welche geografische Region sich diese richtet. Das kann hilfreich sein, wenn die eigenen Inhalte aufgrund ungünstiger Toplevel-Domain-Wahl (z.B. “.tv” für ein deutschsprachiges Angebot…) nicht auf den entsprechenden regional eingeschränkten Suchseiten gelistet werden.

Das nennt sich “Geografisches Ziel festlegen” und wird folgendermaßen von Google erläutert:

Manche Websites wenden sich an Nutzer an einem bestimmten geografischen Standort. So gibt es beispielsweise Websites, die für alle Nutzer in einem Land von Interesse sind, und andere, die sich nur an die Nutzer wenden, die innerhalb dieses Lands in einer bestimmten Gegend leben.

Falls sich Ihre Website an Nutzer an einem bestimmten geografischen Standort wendet, stellen Sie uns die folgenden relevanten Informationen zur Verfügung. Verwenden Sie dabei nur die Felder, die auf Ihre Zielgruppe zutreffen.

Es scheint also sinnvoll, nur die Optionen einzustellen, die auch 100%ig auf die Zielgruppe zutreffen, was bei sehr vielen Seiten strenggenommen keine einzige der Optionen sein dürfte.

So sieht das Eingabeformular in den Webmaster Tools aus:

Geografisches Ziel festlegen

Google über die Webmastertools den Standort bekanntgeben

So kann ich z.B. bei einer .com-Domain angeben, dass diese sich primär an Menschen in Deutschland richtet oder (bei mehrsprachigen Seiten) könnte für jede Sprache eine Subdomain eingerichtet werden (domain.com, pl.domain.com, en.domain.com) und auf die entsprechende geografische Zugehörigkeit “getrimmt” werden.

So lesen wir in den Erläuterungen nur sehr vage Formulierungen zur Verwendung der Daten und den Auswirkungen:

…können Sie uns mithilfe unseres Tools zur geografischen Relevanz Informationen zur Verfügung stellen und dadurch die Suchergebnisse unserer Nutzer verbessern.

Ob für die jeweilige Website Sinn macht, das einzustellen, bleibt abzuwarten. Einige Fragen bleiben offen:

  • Was, wenn ich mit einer deutschsprachigen Seite nicht nur Leser in “Deutschland”, sondern auch in anderen deutschsprachigen Regionen (wie z.B. Österreich) erreichen möcht, wirkt sich die Einstellung dann negativ aus?
  • Gibt man bei Bundesland Brandenburg ein, welche Auswirkungen hat das auf die Ergebnisse die einem Suchenden aus Berlin präsentiert werden?
  • Wie stark und wo (nur bei Ländersuche “Seiten aus Deutschland” etc.?) wirken sich diese Angaben aus?

Ich gehe davon aus, dass Google diese Daten sukzessive mit denen aus den anderen Diensten (Google Maps beispielsweise) zusammenführen und so die Entwicklung, die Suchergebnisse mehr und mehr auf die jeweilige Nutzergruppe zuzuschneiden, weiter vorantreiben wird.

So kann diese Einstellung für den regional agierenden Handwerker, der seine Leistungen z.B. als Fliesenleger im Web anpreist unter Umständen durchaus sinnvoll sein. Bei einem englischsprachigen Angbebot, das eine Zielgruppe in mehreren Ländern anvisiert, würde ich mich zurückhalten “USA” einzustellen bis einige Erkenntnisse in direkten Vergleichstest gewonnen und veröffentlicht sind. Dafür gibt es ja die Option “Keinen geografischen Standort mit dieser Website verknüpfen”.

gefunden via: Uwe Tippt

Gabriel arbeitet seit 2003 als selbständiger Webentwickler und Berater für Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Er ist am einfachsten per E-Mail unter gabriel [ät] suralin.de zu erreichen. Außerdem freut er sich über Kontaktanfragen auf Twitter und Facebook.

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