Seit Mitte/Ende April (2016) bietet die Tracking-Lösung Google Analytics eine Möglichkeit, das Verhalten der Website-Besucher auf eine weitere Art zu untersuchen: mit dem User-Explorer oder Nutzer-Explorer.
Damit lässt sich der Weg eines Nutzers vom ersten Eintreffen auf der Website z.B. bis zu einer möglichen Transaktion (oder dem Fehlen derselben) verfolgen (Stichwort „Customer-Journey“ – also der Weg eines Nutzers bis zum Kauf – wobei hier selbsterklärend momentan nur der Online-Bereich abgedeckt wird).
Der Nutzer wird durch Google Analytics automatisch mit einer Nutzer-Kennung (Client-ID) versehen, anhand derer er dann (wenn die Cookies nicht gelöscht werden) vom System wiedererkannt werden kann. Alles in anonymisierter Form, versteht sich.
Die einzelnen Website-Besuche der wiederkehrenden Nutzer werden dann unter ihrer Client-ID zusammengefasst und als Liste dargestellt.
In der Übersicht finden sich die typischen sinnvollen Sortiermöglichkeiten, wie Sitzungen, Sitzungsdauer (durchschnittlich), Absprungrate, Umsatz, Transaktionen und Zielvorhaben-Conversion-Rate.
Nach einem Click auf die ID öffnet sich eine Liste mit Daten, zu denen der Benutzer die Website aufgerufen hat und eine Auflistung der besuchten Unterseiten bzw. ausgelösten Aktionen (wie zum Beispiel ein Kauf).
Dazu ist es hilfreich, wenn der Shop grundlegend für die Suchmaschinen optimiert ist: wenn das Shop-System beispielsweise auf allen Unterseiten gleiche Titel ausspielt, ist der Bericht nur recht umständlich zu lesen (ja, soetwas gibt es im Jahr 2016 auch noch – und gar nicht so selten, wie man meinen könnte).
Die Einträge im Nutzer-Bericht lassen sich außerdem nach verschiedenen Kategorien filtern:
Die Erstellung von Segmenten anhand der aufgelisteten Einträge im Nutzer-Bericht ist auch möglich – diese können dann in dieser oder anderen Datenansichten zur Segementierung verwandt werden. Leider ist für „Seitenaufruf“ lediglich eine Auwahl nach Titel möglich und nicht nach URL (sofern die Seiten gut optimiert sind, stellt dies allerdings kein Manko dar).
Sinn des Nutzer-Explorers
Es kann durchaus interessant sein, sich bestimmte Sessions in der Abfolge anzeigen zu lassen, um auf mögliche Probleme mit der Website / dem Online-Shop zu stoßen. Über mehrere Kunden hinweg wiederkehrende Verhaltensmuster, die im Detail nachvollzogen werden können, ermöglichen es dem Seitenbetreiber, auf Probleme im Bestell-Prozess zu stoßen.
Idealerweise limitiert man jedoch die Zeit, die für die Untersuchung im Nutzer-Explorer zur Verfügung steht, denn sonst kann man sich ganz schnell verlieren in der Vielzahl der interessanten Daten. Außerdem ist es sicher hilfreich, nach dem Verschaffen eines ersten Überblicks, konkrete Untersuchungen anzustellen, die auch in konkrete Aktivitäten münden.
Hast Du den Nutzer-Explorer in Google Analytics schon ausprobiert? Was denkst Du darüber? Sinnvolle Funktion oder weniger nutzwerte Spielerei?