Optimierung der Twitter-Suche

„Alles neu macht der Mai“ lautet eine alte Regel, mit der die Veränderungen der Natur in diesem Monat beschrieben werden. Auch bei dem Micro-Blogging-Dienst Twitter wird es bald wieder interessante Neuerungen geben, nachdem zuletzt die „Trending Topics“ – also aktuell besonders häufig nachgefragte Suchbegriffe – und die Suche in die Sidebar

Twitter-Logo

Santosh Jayaram (früher im Google Search Quality Team – nun bei Twitter) bestätigte laut cnet die kommenden Änderungen an der Twitter-Suche:

Jayaram confirmed that Twitter Search, which currently searches only the text of Twitter posts, will soon begin to crawl the links included in tweets and begin to index the content of those pages.

Links in Tweets werden gecrawled

Sehr interessant: zukünftig sollen also die Links, die in einem Tweet enthalten sind, gecrawled werden und bei der Suche nach Inhalten auf der Platform berücksichtigt werden. Das dürfte die Qualität der Ergebnisse signifikant erhöhen, zumals aufgrund der 140-Zeichen-Beschränkung in Nachrichten oft Abkürzungen verwendet werden, die eine Suche nach exakten Begriffen erschweren.

Link-basierte Analyse möglich?

Wenn die Links sowieso verfolgt werden, liegt eine Verrmutung recht nahe: möglicherweise wird es auch ein Feature geben, um alle auf einen Link zeigenden Tweets anzuzeigen, was durch die Vielzahl der URL-kürzungs-Dienste à la TinyURL nicht trivial ist und am einfachsten durch den Anbieter (Twitter) selbst gelöst werden kann. Dies würde ein sehr genaues Reporting zum Echo ermöglichen, das eine Netz-Veröffentlichung auf Twitter auslöst.

Bisher wird diese Funktionalität lediglich in Teilen von externen Anbietern (z.B. Microplaza) und den URL-Kürzungs-Diensten selbst bereitgestellt, was jedoch sehr unkomfortabel zu handhaben ist, da Links beim ReTweeten oft mit einem anderen Kürzungsdienst umgeschrieben werden.

Das ist jedoch nur eine Vermutung (Hoffnung) und nicht durch Jayaram erwähnt worden.

Twitter-Reputation berücksichtigt

Weiterhin soll in den Sucheergebnissen zu „Trending Topics“ auf Twitter die „Reputation“ des Schreibers der Kurznachricht berücksichtigt werden. Wie das genau aussehen wird, ist noch unklar, aber vermutlich werden die Anzahl der Follower und Updates in die Formel einfließen (vielleicht auch nur die Follower/Following-Ratio).

Die kommenden Änderungen sind insgesamt durchaus positiv zu werten da so zum einen die Qualität der Suchergebnisse auf Twitter steigen und zum anderen Spam weniger Chancen geboten wird. Zugleich verliert zwar auch die Stimme des Einzelnen geringfügig an Gewicht, was sich bei der Entstehung derartiger Strukturen kaum vermeiden lässt.

Twitter ernsthafte Konkurrenz zur Google-Suche?

Die von vielen (auch dem „Google-Schmidt“) verlachte Konkurrenz-Stellung von Twitter  gegenüber Google könnte durch die Änderungen deutlich wachsen, auch wenn das vorerst hauptsächlich sehr aktuelle Themen betrifft. Wer Informationen zu langfristigen Inhalten sucht wird auch in den nächsten Jahren noch wesentlich schneller mit Google zum Ziel kommen. Bei Live-Themen wie dem oft zitierten Erdbeben und anderen Katastrophen oder Ereignissen könnte sich Twitter aber durchaus als Wolf im Schafspelz herausstellen.

Link zum Thema: news.cnet.com (englisch)

derzeitige (erweiterte) Twitter-Suche »

Gabriel Dobersch (ich) auf Twitter (freue mich über „Verfolger“ :D )

Gabriel arbeitet seit 2003 als selbständiger Webentwickler und Berater für Marketing und Suchmaschinenoptimierung. Er ist am einfachsten per E-Mail unter gabriel [ät] suralin.de zu erreichen. Außerdem freut er sich über Kontaktanfragen auf Twitter und Facebook.

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