Der Webmasterfriday geht diese Woche auf das vielbesprochene Thema „Linksgeiz“ ein. Viele Seitenbetreiber scheuen sich, externe Seiten zu verlinken. Diese Haltung rührt wohl noch aus alten Zeiten her, als das Spiel um PageRank den fast allesbestimmenden Faktor bei der Seitenoptimierung darstellte.
Meiner Erfahrung nach, waren jedoch schon immer diejenigen erfolgreicher, die ohne Angst weiterführende Resourcen verlinkt haben. Es geht eben nicht immer nur um einen maschinellen Ranking-Vorteil, sondern darum, den Besucher zufriedenzustellen und ihm (sinnvolle) weiterführende Resourcen anzubieten (was dann wieder zu Ranking-Vorteilen führen kann, aber das nur nebenbei).
Verlinken anderer Seiten hat Vorteile
Wenn ein Besucher auf einer Seite so viele spannende und weiterführende Resourcen übersichtlich zusammengestellt findet:
- Branding: erinnert er sich leichter an diese Qualität der Seite
- Vertrauen: fällt es ihm leicher, die Seite ernst zu nehmen (Stichwort: „wissenschaftliches Arbeiten“ – nenne Deine Quellen)
- Viralität: ist eher geneigt, diese zu Bookmarken oder zu Teilen
Außerdem ermöglicht es den Suchmaschinen eine bessere Einordnung der eigenen Seite – auch kein zu verachtender Faktor, der sich jedoch nicht so einfach quantifizieren lässt wie Besucherzahlen.
Die Wikipedia verlinkt zwar am meisten intern – was wichtig und sinnvoll ist – aber auch – (über die „Einzelnachweise“ – wenn auch „nofollow“) viele externe Seiten (Beispiel). Das ist in der wissenschaftlichen Arbeit gängige Praxis und es gibt aus meiner Sicht keine Anzeichen, dass sich das ändern wird (im Gegenteil: wer „vergisst“ die Quellen zu nennen, wurde in jüngster Vergangenheit bereitwillig darauf aufmerksam gemacht – aber das ist eine andere Geschichte…).
Dann schicke ich die Besucher ja weg!?
Im neuen Fenster bzw. Tab öffnen lassen, muss das auch nicht bedeuten, dass der Besucher bei jedem Klick auf einen Link gleich „unwiederbringlich verloren“ ist. Hier fällt mir der Spruch ein, der auf den weisen Konfuzius zurückgeht:
Was du liebst, lass frei. Kommt es zurück, gehört es dir – für immer.
Wer darüber nachdenkt, kann darin auch in Bezug auf das „Setzen von Links“ und „Wegschicken der Besucher“ eine tiefere Wahrheit finden.
Pingbacks als Linkquelle
In Blogs können sich außerdem Pingbacks (automatische Benachrichtigungen verlinkter Blogs, die dann in einem Kommentar mit Link auf den eigenen Beitrag hervorrufen) positiv auswirken. Zum guten Ton gehört es natürlich, nicht nur ein Trackback oder Pingback abzusetzen, um den fremden Link zu erhalten, sondern auch wirklich auf die jeweilige Seite zu verlinken.
Beispiel Webmasterfriday
Ein Beispiel dafür ist auch das Projekt „Webmasterfriday“ selbst: Wer seine Meinung dazu schreibt und – wait for it – einen Link setzt ;-) wird auf der Seite verlinkt…und das ist nicht nur wichtig, um künstlich die Domain-Popularität zu erhöhen, sondern es kommen auch tatsächlich Besucher über diese Links. Meist recherchieren die teilnehmenden Blogger auch über eben diese Links weiter und verlinken ihrerseits (wie zum Beispiel Henry) wieder die anderen Beiträge, die ihnen gefallen.
Weiterführender Link (ohne geht es bei dem Thema ja nun wirklich nicht!):
- Peer Wandiger hat auf Blogprojekt dem Thema sogar einen kompletten Podcast gewidmet, in dem er sich auch gegen den Linkgeiz ausspricht: Blogprojekt-Podcast #34 – Linkgeiz unter Bloggern
Viel Spaß beim Nachlesen, -hören und Verlinken!
Hi,
ich bin auch dafür, dass man im Sinne des WebmasterFridays und auch so verlinkt. nur so kann man als Blogger auf eine natürliche Art und Weise und eben google-konform Links aufbauen. Bin auf deinen Artikel über den Pingback eines anderen Blogartikels gestossen. Also funktioniert das Ganze mit dem gegenseitigen Verlinken sehr gut. Nur- wir müssen es tagtäglich tun und gut ist. Deine Kommentare kann man leider nicht abonnieren.
Vielen Dank für den hilfreichen Artikel. Ich habe anfangs auch gezögert, was ausgehende Links betrifft, da ich der Meinung war, meinen Traffic weg zu schicken. Doch das Zitat von Konfuzius hat mich überzeugt!